Ausgangslage
Kami liegt auf rund 3800 m.ü.M. in den Anden. In den abgelegenen Dörfern leben mehrheitlich indigene Volksgruppen der Quechua und Aymara. Die Lebensbedingungen und klimatischen Verhältnisse sind eine grosse Herausforderung. 60 Prozent der Menschen zählen zur tiefsten sozialen Einkommensschicht und leben mit ca. 30 US-Dollar im Monat. Die Einkommensquellen in Kami bestehen aus dem Bergbau und der Landwirtschaft. Je nach Höhenlage werden in der Region Kartoffeln, Getreide und Früchte angebaut sowie Lama, Rinder, Schweine und Schafe gehalten. Die Produktion reicht meist, wenn überhaupt, nur zur Selbstversorgung aus. Dies führt bei vielen Bewohnerinnen und Bewohnern zu Mangelernährung. Aufgrund der fehlenden wirtschaftlichen Möglichkeiten wandern viele Jugendliche auf der Suche nach Arbeit in die Stadt ab. Die Salesianer Don Boscos sind seit 1977 vor Ort tätig und bauen mit der Bevölkerung eine nachhaltige Landwirtschaft auf. Von 2018 – 2020 haben sie erfolgreich ein Pilotprojekt zur Verbesserung der Ernährungssicherheit umgesetzt – dieses Projekt wird um eine weitere Phase erweitert.
Ziele des Projekts
Verbesserung der Ernährungssicherheit für 14 Dorfgemeinschaften in Kami sowie die Steigerung und Vielfalt der landwirtschaftlichen Produktion – für den Eigenverbrauch und Verkauf.
- Stärkung und Ausbildung von lokalen Fachkräften und Promotoren durch Beratung in landwirtschaftlicher Produktion
- Beratung und technische Unterstützung der Bauernfamilien
- Auf die klimatischen Verhältnisse angepasste Verbesserung der Produktion
- Verbesserung der Ernährungssicherheit und Diversifikation der Produktion
Was wir tun
Lokale Beraterinnen und Berater werden ausgebildet. Von diesen erlernen die Bauernfamilien eine nachhaltige Landwirtschaft und verbessern ihre Ernährungssicherheit. Mit dem gezielten Anbau von Gemüse und Getreide sowie einer guten Viehhaltung werden die Bauernfamilien selbstständig.
Während drei Jahren werden mehrere Promotorinnen und Promotoren in verschiedenen Bereichen der Landwirtschaft geschult. Mit dem neu erlernten Wissen unterstützen sie die Bauernfamilien in den eigenen Dorfgemeinschaften bei der Verbesserung der Produktion.
Die lokale Produktion von Gemüse in Gewächshäusern hat die Ernährung der Familien in der ersten Phase enorm verbessert. Für die weitere Phase werden Gewächshäuser in anderen Gemeinden aufgebaut und somit die Pflanzung von lokalem Gemüse gefördert.
In Gemeinden, die über ausreichend Fläche für die Aufforstung verfügen, werden Baumsetzlinge produziert und gepflanzt. Dadurch kann die Wiederaufforstung gefördert und die Bauernfamilien bezüglich Umweltthemen sensibilisiert werden.
Mit guter Ernährung der Tiere, Pflege und artgerechter Haltung, soll die Gesundheit und damit die Qualität des Fleisches verbessert werden. Neu werden in mehreren Gemeinden bestehende Fischzuchtteiche ausgebessert und Neue gebaut. Dadurch kann die Forellenzucht vergrössert und neue Verkaufskanäle erschlossen werden. Dadurch werden die Familieneinkommen gestärkt.
Mit gezielter Nutzung sozialer Medien und digitalem Marketing wird die Vermarktung der Produkte verbessert und sichergestellt. Dazu wird das Personal entsprechend geschult.
Wirkung
Von 2018 – 2020 haben die Salesianer Don Boscos mit den Bauernfamilien erfolgreich ein Projekt durchgeführt, das die Ernährungssicherheit der Dorfgemeinschaften verbesserte. In der Folgephase geht es darum, diese bestehenden Strukturen zu stärken. In einem Modellbetrieb können Frauen und Männer gleichberechtigt die gesamte landwirtschaftliche Produktion erlernen. Trotz des Erfolgs der ersten Phase, steht Kami immer noch vor einem grossen landwirtschaftlichen Problem. Nebst der Kartoffelproduktion soll die Ernährungssicherheit der Familien dank gezielter Unterstützung bei Gemüseanbau in Gewächshäusern verbessert werden. Die gut aufgebaute Verarbeitung von Fleischprodukten wird weiter ausgebaut. Zudem werden die Bienen- und Fischzucht gefördert. Mit diesen Ansätzen kann die Landwirtschaft in Kami verbessert und somit die Ernährungssicherheit der Dorfgemeinschaften sichergestellt werden. Zusätzlich zur Selbstversorgung der Familien und deren Unterstützung können Promotorinnen und Promotoren von einer landwirtschaftlichen Ausbildung profitieren. Mit dem erlernten Wissen gehen sie in ihre eigenen Dörfer zurück und bauen mit den Bewohnerinnen und Bewohnern eine nachhaltige Landwirtschaft auf.
Beiträge der Stiftung Don Bosco Total: CHF 51'200.-
Die Stiftung Don Bosco für die Jugend der Welt hat das Projekt bisher gemäss unterstehender Auflistung unterstützt:
CHF 50'000.-
CHF 1'200.-
Ansprechpersonen
Anita Müller
Längere Aufenthalte in Lateinamerika prägten mein Verständnis von Chancengleichheit. Ich setze mich dafür ein, dass marginalisierte Menschen die Chance erhalten, ein selbstbestimmtes und verantwortungsvolles Leben zu führen.