Ein Zuhause für HIV-infizierte Kinder und Jugendliche

Das Leben für Kinder und Jugendliche, die das HI-Virus in sich tragen ist sehr hart. Sie wurden oft durch kranke Familienmitglieder mit dem Virus angesteckt. Fast die Hälfte der Infizierten verlieren ihre Eltern bis zu ihrem 15. Lebensjahr.
Begleitet durch
Jugendhilfe Weltweit
Projektnummer
INM 15-081-25
Projektort
Indien - Chennai
Schwerpunkt
Kinder- und Jugendsozialarbeit
Mittelbedarf
157 000 Franken pro Jahr

Ausgangslage

Indien zählt nach Südafrika weltweit am meisten HIV-Betroffene. Für Kinder und Jugendliche ist die Situation hart – sei es, weil sie selber oder ein Familienmitglied daran erkrankt ist. Weil sich viele von ihnen über ihre Eltern anstecken, werden sie durch deren Tod früh zu Waisen- oder Halbwaisen. Von der Gesellschaft geächtet und ohne Ausbildung leben sie auf der Strasse und haben keinen Zugang zu medizinischer Versorgung. Obwohl ein Leben mit Aids mit den verfügbaren Medikamenten inzwischen kein frühes Todesurteil mehr bedeutet, sterben sie aufgrund ihrer Unwissenheit und Vernachlässigung in jungen Jahren. Im südindischen Bundesstaat Tamil Nadu leben schätzungsweise 105 000 Kinder, die mit HIV infiziert sind. Da es in Indien kein funktionierendes Fürsorgesystem gibt, landen sie auf der Strasse. Wer noch Familie hat, ist vorsichtig, hält seine Krankheit geheim. Egal ob die Kinder krank sind oder nicht, die Gesellschaft brandmarkt sie als «Kinder aus unmoralischen Familien».

Ziele des Projekts

Bereitstellung eines umfassenden Angebots für Bildung, Betreuung, psychische und physische Gesundheit und eines Zuhauses für HIV-positive junge Menschen.

  • Wohnmöglichkeit für 75 Halb- oder Vollwaisen im Wohnheim in familiärer Umgebung
  • Psychologische Unterstützung durch die AIDS Resource-Zentren
  • Schulbesuch, Freizeitangebot und Förderung der Persönlichkeitsentwicklung
  • Betreuung von 560 Betroffenen mit medizinischer Versorgung und Nahrungsergänzung in ihren Pflegefamilien und Familien

Was wir tun

Bei den Salesianern Don Boscos erhalten verwaiste Kinder ein liebevolles Zuhause und eine umfassende Betreuung. Viele erfahren zum ersten Mal in ihrem Leben ehrlich gemeinte Zuwendung.

Um auch ihre körperlichen Beschwerden zu lindern, ihren Gesundheitszustand zu stabilisieren oder gar zu verbessern, erhalten sie Medikamente, die auf ihre Bedürfnisse abgestimmt sind. Mit umfassenden Tests wird der Krankheitsverlauf überprüft und die weitere Behandlung festgelegt.

Im ganzen Krankheitsverlauf ist eine gesunde Ernährung von entscheidender Bedeutung, um insbesondere Infektionen vorzubeugen. Die Kinder erhalten deshalb pro Tag drei nahrhafte und gesunde Mahlzeiten. Zu­sätzlich erhalten sie Nahrungsergänzungsmittel. Der Ernährungsplan wird mit der Unterstützung eines Ernährungsberaters erstellt.

Die jungen Menschen besuchen die öffentlichen Schulen der Umgebung. Dies erlaubt es ihnen, den Abschluss zu machen und einen Beruf zu erlernen. Ein breites Freizeitangebot mit Tanz, Musik und Sport unterstützt die Persönlichkeitsentwicklung. Damit werden Selbständigkeit und Eigenverantwortung aktiv gefördert.

Um noch mehr betroffene junge Menschen zu erreichen, wurde das Programm der Betreuung Zuhause und bei Pflegefamilien ins Leben gerufen. Es werden regelmässig Hausbesuche gemacht, die notwendigen Medikamente abgegeben und Nahrungsergänzungsmittel verteilt, um das Leben der Betroffenen zu verbessern.

Wirkung

Alle Angebote richten sich an Kinder, Jugendliche und ihre Familien. Sie vermitteln wichtiges Wissen sowie Infomaterial über den HI-Virus und die daraus entstehende Krankheit Aids. Es wird von gut ausgebildetem Personal geleitet und bietet Raum für Zusammenkünfte und Selbsthilfegruppen. Damit werden Tabus durchbrochen. Darüber hinaus werden Jugendliche unterstützt, sich in die Arbeitswelt zu integrieren. Dies passiert, indem sie Jugendlichen mit Schulabschluss Lehrgänge an den technischen Don-Bosco-Schulen in den Bereichen Gastgewerbe, Reinigungs- und Hauswartarbeiten anbieten. Für schulisch schwache Jugendliche oder solche ohne Schulabschluss stehen Landwirtschaftskurse zur Verfügung. Nach der zweijährigen Ausbildung helfen die Salesianer Don Boscos den Jugendlichen bei der Stellensuche im entsprechenden Bereich, damit diese ein möglichst eigenständiges Leben mit Perspektiven führen können.

Beiträge der Stiftung Don Bosco Total: CHF 382'000.-

Die Stiftung Don Bosco für die Jugend der Welt hat das Projekt bisher gemäss unterstehender Auflistung unterstützt:

2024, Freier Fonds in memoriam Robert S.

CHF 52'000.-

2022, Freier Fonds in memoriam Jeannette L.

CHF 130'000.-

2018, Freier Fonds in memoriam Robert S.

CHF 200'000.-

Spenden

Ansprechpersonen

Désirée Schöpfer

Mit viel Freude und Motivation arbeite ich in Projekten zugunsten benachteiligter Jugendlicher. Die integrale Betreuung und vielseitigen Programme ermöglichen echte Chancen, um das Leben aus eigener Kraft zu verändern.