Inklusive Frühbildung für Flüchtlingskinder

Seit Mitte 2017 betreuen die Salesianer Don Boscos in der Siedlung Palabek südsudanesische Flüchtlinge und die ortsansässige Bevölkerung. Bildung und Schutz, insbesondere für verletzliche Gruppen wie Kinder mit Behinderungen, sind eine dringende Notwendigkeit.
Begleitet durch
Jugendhilfe Weltweit
Projektnummer
AGL 22-038-27
Projektort
Uganda - Palabek
Schwerpunkt
Kinder- und Jugendsozialarbeit, Kinder,- Frauen- und Menschenrechte, Schulbildung
Mittelbedarf
230 000 Franken pro Jahr

Ausgangslage

Der Bürgerkrieg im Südsudan hat Millionen Menschen zur Flucht gezwungen, viele nach Uganda, wo über 1,2 Mio. Flüchtlinge leben. In der 2017 eröffneten Siedlung Palabek leben rund 78 000 geflüchtete Menschen, davon 86 Prozent Frauen und Kinder, 43 Prozent unter 12 Jahren. Die Bedingungen sind schlecht. Die Grundversorgung ist unzureichend. Hunger, Unterernährung, Wassermangel fehlende Lebensperspektiven prägen den Alltag.

Einem Bericht des UNHCR zufolge befinden sich die südsudanesischen Flüchtlingskinder in Uganda in einer Bildungskrise. Durch eine brutale Terrorkampagne entwurzelt, haben viele ihre Eltern, Brüder, Schwestern und Freunde verloren oder wurden später allein oder mit Geschwistern zurückgelassen, während die Eltern in der Hoffnung, eine Einkommensquelle zu finden oder etwas zu essen zu produzieren, um zu überleben, in den Südsudan zurückkehren. Die Zahl der von Kindern geführten Haushalte in Palabek ist alarmierend. Diese Kinder brauchen Stabilität, Sicherheit und eine Chance, sich ein neues Leben aufzubauen. Besonders stark benachteiligt sind Kinder mit einer Behinderung. Sie haben häufiger keinen Zugang zu Bildung, sind Opfer von körperlichem und emotionalem Missbrauch.

Ziele des Projekts

Förderung des Zugangs zu hochwertiger Bildung und spezialisierten Dienstleistungen für Flüchtlingskinder und Kinder der Gastgemeinden – insbesondere für Kinder mit Beeinträchtigungen – zur Unterstützung ihrer ganzheitlichen Entwicklung und sozialen Integration.

  • Verbesserung der Bildungsqualität
  • Verbesserter Kinderschutz
  • Bekämpfung der Unterernährung
  • Frühkindliche Bildung
  • Eingliederung von Kindern mit Behinderung
  • Stärkung Therapieangebot

Was wir tun

Der Zugang zu Bildung und Rehabilitations- und Therapiediensten für Flüchtlingskinder und Kinder mit Behinderungen wird durch drei Don Bosco-Vorschulen in der Flüchtlingssiedlung Palabek verbessert.

Die bestehenden Klassenzimmer werden durch verbesserte Decken, verglaste Fenster, Solarsysteme und Landschaftsgestaltung umgebaut, um ein förderliches Lernumfeld zu schaffen.

Kinder, die von Ausgrenzung oder Diskriminierung betroffen sind, finden in den Vorschulzentren einen sicheren Aufenthaltsort. Dort sind sie vor Ausbeutung geschützt und finden gleichzeitig ein Umfeld, das ihre ganzheitliche Entwicklung fördert.

Die Kinder erhalten tägliche Mahlzeiten, um ihre Gesundheit und Entwicklung sicherzustellen. Sie leiden keinen Hunger, ihre Aufnahme- und Lernfähigkeit wird gefördert.

Bisher besuchten die Kinder die Vorschule nur am Vormittag und waren nachmittags oft sich selbst überlassen. Durch das Angebot einer Ganztagsbetreuung können die Lebensqualität und die Sicherheit der Kinder erheblich verbessert werden.

Es werden intensive Sensibilisierungskampagnen und Schulungen durchgeführt, um negative Einstellungen gegenüber behinderten Kindern zu verändern und die gesellschaftliche Integration zu fördern.

Spezialisierte Infrastrukturen wie ein voll ausgestatteter Physiotherapieraum tragen dazu bei, Kinder mit körperlichen oder geistigen Behinderungen zu fördern und ihre kognitive und emotionale Entwicklung zu stärken und damit ihre Lebensqualität zu verbessern.

Wirkung

Die Arbeit der Salesianer Don Boscos in der Flüchtlingssiedlung Palabek hat bedeutende Fortschritte in der Förderung von frühkindlicher Bildung und der Inklusion behinderter Kinder gemacht. Mit einer gemeindebasierten Rehabilitationsmethode wurden über 170 behinderte Kinder identifiziert und in ein Programm integriert, das ihnen nicht nur Bildung, sondern auch eine würdige gesellschaftliche Eingliederung ermöglicht. Damit ist Don Bosco der einzige Akteur in der Siedlung, der sich aktiv um behinderte Kinder kümmert, und gehört zu den wenigen, die frühkindliche Bildung anbieten.

Durch Schulungen des Personals wird das Verständnis für Behinderungen verbessert und neue Methoden zur Inklusion entwickelt. Die Vorschule hat sich dabei über ihre ursprüngliche Funktion hinaus zu einem therapeutischen Zentrum und einem Ort für Kinderschutz entwickelt, der gezielt die Bedürfnisse der am stärksten gefährdeten Kinder adressiert.

Mit diesem Vorgehen hat sich Don Bosco nicht nur als Referenz in der Region etabliert, sondern auch wertvolle Expertise gesammelt. Die Salesianer Don Boscos gelten Bezugspunkt für Kinderschutzdienste in der Siedlung. Die Arbeit geht somit über die reine Bildung hinaus und leistet einen entscheidenden Beitrag zur Therapie, zum Schutz und zur sozialen Integration der betreuten Kinder.

Spenden

Ansprechpersonen

Angela Bütler

Seite an Seite arbeite ich mit unseren Projektpartnern daran, Zukunftsperspektiven für junge Menschen zu schaffen. Ich bin überzeugt, dass der Ansatz von Hilfe zur Selbsthilfe Leben verändern und Armut wirksam bekämpfen kann.