Schule und Gesundheitsbildung für ehemalige Nomaden

Die Shikari sind ein traditionelles Nomadenvolk. Um den Shikari Zugang zur indischen Gesellschaft zu eröffnen, wird für die Kinder eine Brückenschule unterhalten sowie Berufs- und Sensibilisierungskurse für die Eltern angeboten.
Begleitet durch
Jugendhilfe Weltweit
Projektnummer
INH 11-060-24
Projektort
Indien - Kurnool
Schwerpunkt
Berufliche Bildung, Kinder- und Jugendsozialarbeit, Kinder,- Frauen- und Menschenrechte
Mittelbedarf
26 000 Franken

Ausgangslage

Die Shikari sind eine Minderheit im Vielvölkerstaat Indien, die traditionell einen nomadischen Lebensstil als Jäger und Sammler pflegten. Aufgrund der Privatisierung des Bodens und des Zwangs zur Integration in die Mehrheitsgesellschaft ist dieser Lebensstil für sie heute nicht mehr möglich.

Von der übrigen Gesellschaft werden die Shikari aufgrund ihres Lebensstils verachtet. Sie werden aufgrund ihrer mangelhaften Hygiene und der Missachtung bestimmter Normen und Werte mit einem despektierlichen Blick bestraft. Auch die Kinder der Shikari sind von dieser Ausgrenzung betroffen. Sie gelten als undiszipliniert, ungepflegt und wissen nicht, wie man sich zu verhalten hat. In öffentlichen Schulen werden sie deshalb von anderen Schülern und deren Eltern diskriminiert, was dazu führt, dass die Shikari-Kinder nicht mehr in die Schule gehen wollen. Diese fehlende Bildung macht eine spätere Integration in die Gesellschaft nahezu unmöglich.

Ziele des Projekts

Dieses Projekt verbessert langfristig die Lebensbedingungen der Shikari-Kinder und ihrer Familien. Über verschiedene ganzheitliche Massnahmen sollen die Stammesangehörigen schrittweise in die Gesellschaft integriert werden.

  • Den Shikari-Kindern Zugang zum öffentlichen Schul- und Bildungssystem ermöglichen
  • Kurse in Gesundheits- und Hygienefragen, damit sich die Situation der Familien verbessert
  • Vermittlung beruflicher Fähigkeiten, um den Lebensunterhalt eigenständig bestreiten zu können
  • Zugang zu staatlichen Förderprogrammen ermöglichen

Was wir tun

Die Salesianer Don Boscos wollen mit diesem Projekt die Grundlage schaffen, die eine schrittweise Integration und sich aktives Einbringen der Shikari in die indische Gesellschaft möglich macht.

In einer Brückenschule werden die Kinder auf den Schulunterricht und die Umgangsformen vorbereitet. Das nahrhafte Mittagessen veranlasst viele Eltern, dieses Angebot für ihre Kinder zu nutzen, da sich dadurch ihre Kosten verringern und die Kinder eine gesunde Mahlzeit erhalten.

Mit Informationskampagnen und Weiterbildungen wird die ganze Gemeinschaft auf die Integration und Akzeptanz in die Gesellschaft vorbereitet. Dabei wird darauf geachtet, dass traditionelle Werte und Haltungen nicht verloren gehen sondern überdacht werden.

Zusätzlich werden Schneidereikurse angeboten, die es Frauen und Männern ermöglicht, Geld für die Schulbildung ihrer Kinder und zur Einkommensverbesserung zu verdienen und zugleich ihr Selbstwertgefühl und ihre Stellung innerhalb der Gemeinschaft steigert.

Die Stammesmitglieder erhalten Zugang zu den staatlichen Programmen, die für sie als «gelistete Stammesangehörige» reserviert sind. Sie kennen ihre Rechte und den verfassungsmässigen Schutz, der ihnen zusteht.

Wirkung

Die Shikari sind traditionell ein nomadisches Volk von Sammlern und Jägern. Ihnen fällt die Integration in die indische Gesellschaft nicht leicht, da sie sich schwer damit abfinden können, ihren angestammten alten Lebensstil aufzugeben. Das Projekt richtet sich deshalb an die ganze Shikari-Gemeinschaft. Kindern wird dank einer Brückenschule der Eintritt in die reguläre Schule ermöglicht. Eltern werden mit Kursen in Hygienefragen und in Gesundheitsthemen geschult, Nähkurse erschliessen neue Einkommensquellen. Veranstaltungen zu Themen wie Kinderheirat, die Bedeutung der Ausbildung von Mädchen und die Wichtigkeit des Erlernens von beruflichen Fertigkeiten verbessern die Stellung der Frau innerhalb der Gesellschaft. Kurzfilme über Kindererziehung und den Umgang mit Finanzen runden das Programm ab. Damit wird langfristig erreicht, dass sich auch das Volk der Shikari in der indischen Gesellschaft zurechtfindet, geachtet und respektiert wird.

Beiträge der Stiftung Don Bosco Total: CHF 32'000.-

2022, Freier Fonds A. Betschart

CHF 32'000.-

Spenden

Ansprechpersonen

Désirée Schöpfer

Mit viel Freude und Motivation arbeite ich in Projekten zugunsten benachteiligter Jugendlicher. Die integrale Betreuung und vielseitigen Programme ermöglichen echte Chancen, um das Leben aus eigener Kraft zu verändern.