Ohne Essen keine Zukunft

Die Situation der Gewalt in Haiti eskaliert seit Jahren immer mehr. In zwei der grössten Armenvierteln von Port-au-Princs - La Saline und Cité Soleil - führen die Salesianer Don Boscos die kleinen Schulen des Pater Bohnen (OPEPB). Dort wurden täglich zwischen 13 000 und 17 000 Kinder verpflegt, damit sie lernfähig sind und vom Schulbesuch profitieren konnten. Dies ist aktuell aus Sicherheitsgründen nur eingeschränkt möglich – die Salesianer Don Boscos tun das Möglichste, die Not der Menschen zu lindern.
Begleitet durch
Jugendhilfe Weltweit
Projektnummer
HAI 05-061-26
Projektort
Haiti - Port-au-Prince
Schwerpunkt
Kinder- und Jugendsozialarbeit, Not- und Wiederaufbauhilfe, Strassenkinder
Mittelbedarf
100 000 Franken für ein Jahr

Ausgangslage

Haiti ist immer wieder von Katastrophen betroffen: Erdbeben, Wirbelstürme, Tsunamis – aber auch die interne politische Situation bereitet grosse Probleme. Die Salesianer Don Boscos arbeiten seit 1935 in Haiti und versuchen mit ihrer Kinder- und Jugendarbeit die Not zu lindern. Aktuell ist die Sicherheitslage prekär. Anfang 2024 übernahmen bewaffnete Gangs die Kontrolle von grossen Teilen der Hauptstadt.

In Port-au-Prince konzentriert sich ihre Arbeit auf die Armenviertel La Saline und Cité Soleil. Diese sind aktuell besonders von Gewalt betroffen. Die Salesianer Don Boscos mussten ihre Schulkantine schliessen, nachdem diese von Gangs besetzt und ausgeraubt wurde.

Trotzdem bleiben die Salesianer Don Boscos und ihre Mitarbeitenden an der Seite der Bevölkerung, insbesondere der Verletzlichsten, der Kinder und Jugendlichen. Trotz der gefährlichen Lage tun sie ihr Bestes, um weiterhin Bildung und Ernährung zu ermöglichen. Einzelne Schulen und Zentren sind weiter geöffnet, und die Motivation der anwesenden Kinder schafft Hoffnung. Da die Kantine geschlossen werden musste, werden wann immer möglich Lebensmittelpakete an die bedürftigsten Familien verteilt. Das Personal der Schulen und der Kantine wird bestmöglich weiterhin mit Lohnzahlungen unterstützt, auch wenn nicht alle ihre Aufgaben wie gewohnt umsetzten können. Es wird täglich daran gearbeitet, die während vieler Jahre aufgebauten Strukturen und das Vertrauen für nach der Krise zu erhalten.

Ziele des Projekts

Das Grundziel des vorliegenden Projekts ist es, trotz den schwierigen Umständen die Versorgung von 2000 Schülerinnen und Schüler von OPEPB und ihren Familien bestmöglich zu garantieren, auch in der aktuellen Situation von Gewalt und eingeschränkter Bewegungsfreiheit, damit sie baldmöglichst und so gesund wie möglich ihre Schulbildung wieder aufnehmen können.

  • Sicherung von einem Grundbedarf an Nahrungsmitteln für die Schülerinnen und Schüler von OPEPB und ihren Familien in La Saline und Cité Soleil
  • Sicherstellung der Kontinuität der Projektaktivitäten im Rahmen des Möglichen
  • Fortzahlung der Löhne der Angestellten
  • Spirituelle Begleitung

Was wir tun

Die kleinen Schulen des Pater Bohnen geben auch in der Krise tausenden von Kindern, Jugendlichen, Eltern sowie den Angestellten Überlebenshilfe und Hoffnung für einen Neuanfang nach der Krise.

Da die Schulkantine aus Sicherheitsgründen geschlossen werden musste, werden an die bedürftigsten Familien – soweit es die Sicherheitslage zulässt – Lebensmittelpakete verteilt.

Wo immer möglich wird der Schulbetrieb aufrechterhalten. Die Salesianer Don Boscos konzentrieren darauf, den Kindern eine Schulbildung zu bieten. Es werden Buben und Mädchen im Alter vom Kindergarten bis zum Ende der obligatorischen Schulzeit unterrichtet. Der Schulabschluss ist vom nationalen Bildungsministerium anerkannt.

Im Rahmen des Möglichen werden die Löhne der Angestellten weitergezahlt, auch wenn sie ihre Arbeit nicht zu 100 % ausführen können. Dies stellt sicher, dass sie ihre Familien weiter unterstützen können. Gleichzeitig muss nach der Krise nicht das gesamte Fachpersonal neu rekrutiert werden.

Die Salesianer Don Boscos sind krisenerprobt. Sie zeigen den Menschen, dass sie nicht allein sind. Dank ihrer langjärhigen Präsenz in Haiti haben sie viel Erfahrung im Umgang mit Nothilfe und Ausnahmesituationen und sind bestens dafür vorbereitet, auch in dieser Extremsituation. Sie begleiten und unterstützen.

Wirkung

Das haitianische Sprichwort «sak vid pa kanpé» (Übersetzt: «Ein leerer Sack kann nicht aufrecht stehen») ist die Versinnbildlichung dieses Engagements. Die Aufrechterhaltung innerhalb des Möglichen des Ernährungsprogramms für die Schulen ist essentiell, da die Kinder, Jugendlichen und ihre Familien hungern. Sie würden in ihrer Entwicklung behindert, müssten Kinderarbeit leisten und sich grossen Gefahren aussetzen. Die schulischen Fortschritte sind dank des Ernährungsprogramms wesentlich grösser und erlauben den Kindern, Kind zu sein und hoffnungsvoll in die Zukunft blicken zu können.

Die Aufrechterhaltung des Angebots schenkt den Menschen Hoffnung für die Zukunft. Die Salesianer Don Boscos setzen alles daran, nach der Krise nicht bei Null anfangen zu müssen. So sagt P. Ange Zucchi, Direktor des Projekts der kleinen Schulen: «Die Kinder müssen mit allen Mitteln und unter allen Umständen ernährt werden, sonst gibt es keine Zukunft!»

Dafür arbeiten die Salesianer Don Boscos jeden Tag und bringen sich dabei oft persönlich in Lebensgefahr.

Spenden

Ein besonderer Dank geht an die Römisch-katholische Gesamtkirchgemeinde Bern und Umgebung die das Projekt massgeblich unterstützt.

Ansprechpersonen

Angela Bütler

Seite an Seite arbeite ich mit unseren Projektpartnern daran, Zukunftsperspektiven für junge Menschen zu schaffen. Ich bin überzeugt, dass der Ansatz von Hilfe zur Selbsthilfe Leben verändern und Armut wirksam bekämpfen kann.