Ausgangslage
In vielen Ländern der Welt ist das Bildungsangebot bescheiden, so auch in Guatemala. Am wenigsten Zugang zu Bildung haben Menschen, die in Armut leben, die Landbevölkerung, Indigene, Frauen. Schätzungsweise etwa 1,8 Mio. junge Guatemalteken zwischen 10 bis 19 Jahren befinden sich ausserhalb des Schulsystems. Armut ist ein treibender Faktor, der Kinder und Jugendliche veranlasst, vorzeitig die Schule zu verlassen und stattdessen zu arbeiten. Sie müssen mit ihrem bescheidenen Verdienst zum Familienunterhalt beitragen. Sie schlagen sich als Saisonarbeiter, Schuhputzer, «fliegende» Händler oder als Tagelöhner durch. Eine prekäre Wohnsituation, der Bildungs- und Gesundheitsnotstand sowie die Arbeitslosigkeit hinterlassen tiefe Spuren in der Gesellschaft. Die Folgen davon sind Kriminalität, Alkoholismus, Kinderarbeit und ein Leben auf der Strasse.
Ziele des Projekts
1050 junge Frauen und Männer aus Randgruppen der Gesellschaft, erlernen in ein- bis zweijährigen Kursen einen Beruf, der ihnen den Zugang zum formalen Arbeitsmarkt eröffnet oder es ihnen erlaubt, sich selbständig zu machen.
- Praxisorientierte Berufskurse
- Das Kursangebot orientiert sich an den Bedürfnissen der Teilnehmenden
- Kooperationen mit potentiellen Arbeitgebern und Stellenvermittlung sowie Kleinunternehmensgründung
- Angebot von Lehrgängen, die sich am Arbeitsmarkt orientieren
Was wir tun
Der Anspruch des Projekts ist es, dass von den Kursteilnehmenden nach Abschluss mindestens 60 bis 70 Prozent eine formale Arbeitsstelle finden oder ein eigenes Kleinstunternehmen gründen können.
In Zusammenarbeit mit Swisscontact wurden die Bedürfnisse des Arbeitsmarkts abgeklärt und die Lehrpläne in Kosmetik und Schönheitspflege, Kochen und Konditorei, Kunsthandwerk, Blumenbinderei, Sticken, Schneiderei und Konfektion, Büroadministration und der Umgang mit dem Computer sowie allgemeine Administration erarbeitet.
Die Stundenpläne entsprechen den Bedürfnissen der Frauen. Viele von ihnen arbeiten während der Woche im informellen Sektor und können daher nur am Samstag oder Sonntag den Unterricht besuchen.
Die Lehrgänge sind in Modulen aufgebaut – dies ermöglicht es den Absolventinnen innerhalb kurzer Zeit einen Beruf zu erlernen, dank den erworbenen Fähigkeiten Geld zu verdienen und ihre Bildung weiter zu vertiefen. Nach erfolgreichem Kursabschluss wird ein vom Bildungsministerium anerkanntes Diplom verliehen.
Die Arbeitsvermittlungsstelle bietet Kurse zum Thema Selbständigkeit an. Dabei ist insbesondere das Modul Unternehmertum wichtig. Diese Begleitung zeigt eine hohe Erfolgsquote.
Wirkung
Das Ausbildungszentrum Academia Salesiana in Guatemala-Stadt eröffnet durch sein Angebot benachteiligten jungen Menschen ein möglichst selbstbestimmtes Leben. Dabei ist die Förderung von Frauen besonders wichtig. Oft sind sie allein für die Familie verantwortlich. Sie benötigen ein Einkommen und müssen verantwortungsvoll mit Geld umgehen können. In Guatemala ist der Aufbau eines eigenen kleinen Unternehmens bei den Frauen sehr beliebt, da es ihnen ermöglicht, zu arbeiten, zu verdienen und sich gleichzeitig um die Kinder zu kümmern. Die Einnahmen aus diesen Aktivitäten haben direkte Auswirkung auf das Haushaltseinkommen und damit auf die Lebensqualität der Familien. Die Salesianer Don Boscos in Guatemala-Stadt leisten mit ihrem Berufsbildungszentrum einen wichtigen Beitrag für eine bessere und sicherere Zukunft vieler junger Menschen, insbesondere junger Frauen. Das Zentrum bildet sie in einem Handwerk aus, schult sie in unternehmerischen Denken und Handeln, hilft ihnen bei der Stellensuche oder begleitet sie, wenn sie sich selbständig machen.
Beiträge der Stiftung Don Bosco Total: CHF 7'600.-
Die Stiftung Don Bosco für die Jugend der Welt hat das Projekt bisher gemäss unterstehender Auflistung unterstützt:
CHF 7'600.-
Ansprechpersonen
Anita Müller
Längere Aufenthalte in Lateinamerika prägten mein Verständnis von Chancengleichheit. Ich setze mich dafür ein, dass marginalisierte Menschen die Chance erhalten, ein selbstbestimmtes und verantwortungsvolles Leben zu führen.