Ausgangslage
Der Zusammenbruch des bolivianischen Bildungssystems infolge der Covid-19-Pandemie hat seine Schwächen schonungslos aufgezeigt. Unter der Prämisse, dass Bildung nicht warten kann, suchen die Salesianer Don Boscos zusammen mit den Don-Bosco-Volksschulen nach Lösungen. Dies in Abstimmung mit den verschiedenen Akteuren des Bildungswesens und mit einem proaktiven Ansatz. Bolivien ist ein Land mit einem niedrigen Pro-Kopf-Einkommen und einer hohen Armutsquote. Trotz der Fortschritte, die in den letzten Jahren in diesen Bereichen erzielt wurden, gehört Bolivien in Lateinamerika noch immer zu den Ländern mit dem niedrigsten Entwicklungsstand, grosser Armut und Ungleichheit. Eine wichtige Voraussetzung für die Verringerung dieses Rückstands ist die Verbesserung der Bildung. Die Qualität des Bildungsangebots wird des Weiteren vom Grad der Professionalisierung der Lehrkräfte beeinflusst. Ihre Ausbildung beruht auf veralteten Methoden und entspricht nicht mehr den Ansprüchen und Bedürfnissen von heute. Es ist daher dringend notwendig, in die Kompetenzen des Lehrpersonals zu investieren.
Ziele des Projekts
Einen Beitrag zur Stärkung der methodischen und pädagogischen Kompetenzen innerhalb der Bildungsgemeinschaft von Lernenden, Lehrpersonen und Eltern im anspruchsvollen Bildungskontext zu leisten mit Fokus auf digitales Lernen.
- Erarbeitung eines Lehrerausbildungsplans
- Stärkung der Vermittlungskompetenzen des Lehrpersonals
- Verbesserte Überprüfung der Bildungsleistung
Was wir tun
Als Antwort auf die erweiterten Anforderungen im Bildungsbereich werden die Kompetenzen des Lehrpersonals gestärkt – basierend auf einer ganzheitlichen Didaktik und Wissensvermittlung wie digitale Lernmethoden eingesetzt werden.
Im Gegensatz zum traditionellen Lernmodell sollen die Voraussetzungen für die Umsetzung eines innovativen Bildungsmodells geschaffen werden, das die maximale Entwicklung der Fähigkeiten und Kapazitäten der Schüler fördert.
Die kontinuierliche Aus- und Weiterbildung der Lehrkräfte ist auf die ganzheitliche Entwicklung des Schülers ausgerichtet. Dies widerspiegelt der Lehrplan, die angewandte Pädagogik und Didaktik sowie das erreichte Bildungsniveau.
Um Lehr- und Lernprozesses zu verbessern, wird das System zur Überprüfung der Bildungsleistung in seinen verschiedenen Bereichen gestärkt. Dies in Übereinstimmung mit den Standards des bolivianischen Bildungssystems und internationalen Vergleichswerten.
Wirkung
Das angestrebte Modell geht von der Lernwilligkeit des Menschen aus und versucht, in das System Lehrer-Schüler-Schule-Kultur-Gemeinschaft eine Struktur zu geben. Es ermöglicht der Lehrperson und den Schülerinnen und Schülern, ihr Verhalten zu hinterfragen und in den Kontext zu stellen. Die Lernenden interpretieren die Informationen, Verhaltensweisen, Einstellungen oder Fähigkeiten, die zuvor erworben wurden, um ein sinnvolles Lernen zu erreichen. Gleichzeitig werden auf diese Weise Motivation und sein Engagement fürs Lernen geweckt. In diesem Modell ist jeder Schüler für seinen Bildungsprozess verantwortlich, während der Lehrer die optimalen Bedingungen schafft und zu einem Vermittler wird, der begleitet und anleitet. Es hat sich gezeigt, dass die Schüler dazu ermutigt werden zu experimentieren, technologische Hilfsmittel zu nutzen, kreativ zu sein, den Schulstoff zu verinnerlichen, ganzheitlich und kritisch zu denken. Diese Fähigkeiten sind Wegbereiter für eine erfolgreiche persönliche und berufliche Zukunft.
Ansprechpersonen
Anita Müller
Längere Aufenthalte in Lateinamerika prägten mein Verständnis von Chancengleichheit. Ich setze mich dafür ein, dass marginalisierte Menschen die Chance erhalten, ein selbstbestimmtes und verantwortungsvolles Leben zu führen.