Unterernährten Kindern das Leben retten

Das Zentrum für unterernährte Kinder «Padre Luis» ist ein Mütter- und Eltern Beratungszentrum. Mit einem umfassenden Betreuungs- und Kursangebot vermittelt es umfassendes Wissen zur Verminderung von Fehl- und Unterernährung an Mütter und Eltern. Unterernährte Kinder werden rehabilitiert und gemeinsam mit den Müttern und Eltern wird umfassende Heilungs- und Präventionsarbeit geleistet.
Begleitet durch
Jugendhilfe Weltweit
Projektnummer
BOL 17-017-24
Projektort
Bolivien - San Carlos
Schwerpunkt
Kinder- und Jugendsozialarbeit
Mittelbedarf
50 000 Franken pro Jahr

Ausgangslage

In Bolivien stellt Mangel-und Unterernährung nach wie vor ein grosses Problem dar. Landesweit leiden immer noch 20 Prozent aller Kinder unter fünf Jahren an chronischer Unterernährung (Quelle: Centro de Rehabilitación para Niños Desnutridos P. Luis). Wachstum und Entwicklung sind nicht alterskonform. Lebenslange Behinderungen oder Beeinträchtigungen sind die Folge. Das Problem ist hauptsächlich im ländlichen Raum weit verbreitet, während in städtischen Gebieten grosse Fortschritte erzielt werden konnten. Fehl- und Unterernährung sind armutsbedingte Krankheiten, die besonders Kleinkindern schwer zusetzen. Welche Chance zur Selbstentfaltung und Selbstbestimmung hat ein Kind, das unter diesen Umständen aufwächst. Dessen Körper und Geist unterentwickelt ist, weil es nicht genug, nicht das Richtige zu essen hat. Schon im Augenblick seiner Geburt ist klar, dass dieses Kind im Leben unglaublich hart kämpfen muss.

Ziele des Projekts

Umfassende Wissensvermittlung und deren praktische Anwendung zur Reduktion von Unterernährung und damit Stärkung der Heilungs- und Präventionsarbeit.

  • Die Mutter ist Schlüsselperson
  • Kinder werden gesund
  • Kurse in kleinkindlicher Betreuung und Entwicklung
  • Schulungen anhand eines Modellgartens

Was wir tun

Im Zentrum können 50 Kinder gleichzeitig stationär betreut werden; seit der Gründung wurden rund 3300 Kinder bis zum fünften Lebensjahr betreut, behandelt und rehabilitiert und haben so bessere Chancen für ihr Leben erhalten.

Für viele Mütter wirkt die Erfahrung, mit der Pflege und Ernährung der eigenen Kinder überfordert zu sein, traumatisierend. Die Mütter-Wohnstätte im Gesundheitszentrum bietet ihnen in dieser Situation einen geschützten Rahmen und fachkundige Unterstützung.

Viele der Kinder, die von ihren Müttern ins Zentrum gebracht werden, sind stark unter- beziehungsweise mangelernährt. Es wird ein umfassender individueller Therapieplan erstellt, damit die kleinen Patienten gesunden können. Die Fortschritte werden regelmässig überprüft.

Mütter werden befähigt, sich bedürfnisgerecht um ihre Kinder kümmern zu können. Dafür werden Kurse in ausgewogener Ernährung, Hygiene oder die Förderung einer positiven Kindsentwicklung durchgeführt. Dabei steht immer die Gemeinschaft von Mutter und Kind im Fokus.

Ein weiterer wichtiger Bestandteil dieses Programms ist der Familiengarten. Die Mütter lernen, wie ein Garten angelegt und gepflegt wird, die Zubereitung der geernteten Gemüse und Salate und gleichzeitig, wie gesunde und altersgerechte Mahlzeiten zusammengestellt werden.

Wirkung

Während ihres Aufenthalts werden die Kinder durch das Fachpersonal ganzheitlich umsorgt und erhalten eine ausgewogene und gesunde Ernährung, damit sich ihr Befinden rasch verbessert. Je nach Gesundheitszustand bleiben sie nach ihrem Eintritt zwischen zwei und acht Monate im Zentrum. Wenn sie weitere gesundheitliche Probleme aufweisen (wie beispielsweise Lippen-Kiefer-Gaumensegel-Spalten) und Operationen notwendig sind, verbleiben sie bis zu über einem Jahr in der Einrichtung. Der intensive Einbezug der Mütter in den Genesungsprozess reduziert die Rückfallquote massiv.

Seit der Entstehung des Rehabilitationszentrums hat sich die Einrichtung zu einem regionalen Referenzzentrum für Unterernährung entwickelt, welches nicht nur mit dem angrenzenden Don-Bosco-Spital Ichilo sondern auch mit anderen Gesundheitszentren zusammenarbeitet. Diese Kooperation zeigt sich anhand der offiziellen Anerkennung als Gesundheitsinstitution als auch durch Überweisungen von Kindern durch staatliche Institutionen wie der Kinder- und Jugendanwaltschaft. Auch auf die Zusammenarbeit mit den Behörden wird grosser Wert gelegt. So unterstützen die Departementsverwaltung Santa Cruz und die Gemeinde San Carlos das Zentrum Padre Luis mit einem finanziellen Beitrag.

Beiträge der Stiftung Don Bosco Total: CHF 23'800.-

Die Stiftung Don Bosco für die Jugend der Welt hat das Projekt bisher gemäss unterstehender Auflistung unterstützt:

2019, Fonds zur Bekämpfung der Armut

CHF 1'800.-

2018, Freier Fonds in memoriam Geneviève B.

CHF 20'000.-

2018, Fonds zur Bekämpfung der Armut

CHF 2'000.-

Spenden

Ansprechpersonen

Anita Müller

Längere Aufenthalte in Lateinamerika prägten mein Verständnis von Chancengleichheit. Ich setze mich dafür ein, dass marginalisierte Menschen die Chance erhalten, ein selbstbestimmtes und verantwortungsvolles Leben zu führen.