Lebensumstände von Gefängnisinsassen verbessern

In Sierra Leone sind viele Minderjährige wegen Bagatelldelikten inhaftiert. Die Gefängnisse sind stark überfüllt. Ein Gerichtsverfahren findet nicht statt. Jugendliche Gefängnisinsassen müssen sich die Zellen mit Erwachsenen teilen. Die Lebensumstände für die Insassen sind prekär.
Begleitet durch
Jugendhilfe Weltweit
Projektnummer
AFW 20-017-25
Projektort
Sierra Leone - Bo
Schwerpunkt
Kinder- und Jugendsozialarbeit, Kinder,- Frauen- und Menschenrechte
Mittelbedarf
150 000 Franken für 2 Jahre

Ausgangslage

Die schwierige wirtschaftliche Lage und familiären Umstände führt viele Menschen, darunter auch Jugendliche, in die Kleinkriminalität. Aus diesem Grund werden auch kleinkriminelle Jugendliche für Bagatelldelikte inhaftiert, was zu einer Überfüllung in den Gefängnissen führt. Ein Gerichtsverfahren findet wegen fehlendem Rechtsbeistand kaum statt. Mittlerweile leben im Gefängnis in Bo, das ursprünglich für 80 Personen gebaut wurde, über 265 Personen. Es fehlt an einem fairen Prozess, Platz, Hygiene-Produkten, der nötigen Ausstattung, Infrastruktur und an medizinischem Personal. Damit die minderjährigen Insassen, kranken und schwachen Personen in diesem Umfeld nicht untergehen, haben sich die Salesianer Don Boscos ihrer angenommen. Sie sind die ersten und einzigen, die im Bo-Gefängnis langfristig tätig sind. Die Salesianer sind im engen Kontakt mit der Gefängnisverwaltung und versuchen durch ihre Präsenz vor Ort, das Leben menschenwürdiger zu gestalten.

Ziele des Projekts

Die Lebensumstände für Insassen im Gefängnis in Bo verbessern, insbesondere für Minderjährige und geschwächte Erwachsene. Ihnen soll nach ihrem Gefängnisaufenthalt die Chance auf eine hoffnungsvolle Zukunft ermöglicht werden.

  • Grundbedürfnisse Minderjähriger und geschwächter Häftlinge abdecken
  • Rechtsbeistand zur Seite stellen
  • Gesellschaft und Regierung sensibilisieren

Was wir tun

Den Bedürfnissen der Jugendlichen gerecht werden und sich dafür einsetzen, dass geschwächte Erwachsene wieder zu Kräften kommen.

Ein bis zwei Mal in der Woche erhalten besonders bedürftige, ausgewählte Häftlinge eine ausgewogene Mahlzeit. Die medizinische Versorgung wird verbessert, Seife und Hygieneartikel werden verteilt und jeden zweiten Monat bekommen sie Kleider und Unterwäsche.

Monatlich führt ein Anwalt mit den Gefängnisinsassen Workshops durch, um sie in ihren Rechten zu schulen. Er berät die Minderjährigen und bereitet sie auf das Gerichtsverfahren vor.

Der Familienbesuch, der Erhalt von Kleidung und Nahrungsmitteln sowie eine kleine finanzielle Stütze erleichtert den Jugendlichen den Übergang in das Leben in Freiheit. Ab einem dreijährigen Gefängnisaufenthalt wird ihnen eine Berufsbildung ermöglicht.

Die Zusammenarbeit mit den Gefängnisbehörden, Regierungsstellen anderen Organisationen der Zivilgesellschaft sensibilisiert allgemein über die Zustände in den Gefängnissen und den Umgang mit Gefängnisinsassen.

Wirkung

Die Präsenz von Don Bosco in drei Gefängnissen von Sierra Leone verbessert die Lebensumstände der Häftlinge und zeigt den Behörden und Beamten, wie die Insassen menschenwürdig behandelt werden können. Dieses Projekt verhilft den Jugendlichen zu einem Gerichtsprozess, damit sie aufgrund von Bagatelldelikten nicht jahrelang inhaftiert bleiben. Der Gefängnisaufenthalt wird mit verbesserter medizinischer Vorsorge, ausgewogenen Mahlzeiten und neuen Kleidern erträglicher gemacht. Wichtig ist, die Gefängnisinsassen auf ihre Rechte hin zu schulen und ihnen beim Gerichtsprozess beizustehen und sie zu unterstützen. Durch Sensibilisierung der Gesellschaft und Regierung werden überfüllte Gefängnisse entlastet und die Gerichtsverfahren beschleunigt. Doch nicht nur der Gefängnisaufenthalt wird mit diesem Projekt erträglicher. Die Jugendlichen werden auf das Leben nach der Entlassung vorbereitet, damit sie sich wieder in die Gesellschaft integrieren können und nicht in alte Muster verfallen.

Beiträge der Stiftung Don Bosco Total: CHF 254'000.-

2024, Freier Fonds A. Betschart

CHF 81'000.-

2023, Freier Fonds in memoriam Jeannette L.

CHF 23'000.-

2022, Freier Fonds in memoriam Geneviève B.

CHF 150'000.-

Spenden

Ansprechpersonen

Angela Bütler

Seite an Seite arbeite ich mit unseren Projektpartnern daran, Zukunftsperspektiven für junge Menschen zu schaffen. Ich bin überzeugt, dass der Ansatz von Hilfe zur Selbsthilfe Leben verändern und Armut wirksam bekämpfen kann.