Kriegstraumata mit Fussball überwinden

In Zusammenarbeit mit der FOOTBALL IS MORE FOUNDATION fand vom 8. bis zum 11. August im Stadion Gründenmoos, St. Gallen, der International Helvetia Cup 2024 statt – Fussball für Inklusion. An dem Turnier nahmen zwei Behindertenfussballer-Teams aus der Ukraine teil.

Vom 8. bis am 11. August fand in St. Gallen der Internationale Helvetia Cup statt – Fussball für Inklusion. Daran nahmen auch zwei Teams des FK Pokrova aus Lwiw/Ukraine teil. Das Amputee Football Turnier begeisterte die Zuschauerinnen und Zuschauer. Für viele war es das erste Mal, dass sie Amputee Fussballspiele sahen, und es überraschte, mit welcher Geschwindigkeit und welchem Körpereinsatz gespielt wurde. Dabei ging es auf dem Platz durchaus hitzig, aber auch immer fair zu und her. Spätestens nach dem Schlusspfiff wurden aus Gegnern wieder Gleichgesinnte, welche den Spass am Spiel genossen. Besonders erfreulich war, dass die beiden Teams des FK Pokrova mit Kriegsversehrten und Beinamputierten aus der Ukraine durchaus mithalten konnten, und das, obwohl sie teilweise noch nicht einmal ein Jahr Amputierten-Fussball spielen. Eines der beiden Teams erreichte gar den geteilten ersten Rang und damit den Turniersieg, zusammen mit dem Everton FC aus Liverpool.

Zum Artikel im Anzeiger vom Michelsamt

Besuch im Schweizer Paraplegiker Zentrum in Nottwil

Eine Delegation des ukrainischen Fussball-Teams reiste einige Tage vor dem Turnierbeginn in Beromünster an. Auf dem Programm stand ein Besuch des Schweizer Paraplegiker Zentrums in Nottwil. Höhepunkt des Rundgangs war ein Treffen der beiden Krücken-Fussballer Valentyn Osovskyi und Dmytro Schegelskyi vom Fussballclub Pokrova mit Marcel Hug. Der hochdekorierte Schweizer Rollstuhl- Spitzensportler mit Weltrekorden auf allen Distanzen und Welt-und Olympiasieger vermittelte Lebensmut – ist er doch ein aussergewöhnliches Beispiel, was trotz Behinderung erreicht werden kann.

«Ich freue mich sehr über diese Begegnung», so Marcel Hug, «und darüber, den kriegsversehrten Menschen aus der Ukraine Hoffnung und Mut machen zu können.»

«Sport verbindet, wo Traumata bestehen», so Markus Burri, Geschäftsleiter der Don Bosco Jugendhilfe Weltweit mit Sitz in Beromünster. Damit meint er sowohl körperliche wie auch seelische Verletzungen, die bei Kriegsopfern besonders tief sitzen. «Die Sprache des Sports ist universell und wird in den Don Bosco-Hilfsprojekten weltweit eingesetzt: Siege feiern, aus Niederlagen lernen, am Teamgeist wachsen, jedenfalls aber in positiver Bewegung sein», beschreibt Markus Burri die gezielte Förderung des Sports zur Sozialintegration und Inklusion benachteiligter Menschen im Rahmen der weltweiten Entwicklungsprojekte der Salesianer Don Boscos.